Grundlagen

Liebe Dozentinnen, liebe Dozenten,
als Einstieg in das Thema der Erwachsenenbildung haben wir auf dieser Seite ein paar Links zusammengetragen.


Kursleitung an Volkshochschulen - ein grundlegender Überblick
Einen grundlegenden Überblick über das Arbeitsfeld, Beschäftigungsbedingungen, Kompetenzen und viele Praxistipps gibt das gleichnamige Grundlagenwerk von Hannelore Bastian, Klaus Meisel, Ekkehard Nuissl und Antje von Rein, das im wbv-Verlag als Gratis-Download abgerufen werden kann.

"Kompetenzprofil - Lehren in der Volkshochschule"
Das vom "Bundesarbeitskreis Fortbildung – Qualitätsentwicklung – Beratung im DVV" entwickelte Portfolio bietet Kursleitenden einen Rahmen, ihre Kompetenzen und ihre Angebote (Kurse, Seminare etc.) darzustellen und nachzuweisen, aber auch eine Selbsteinschätzung von Stärken und Entwicklungspotenzialen vorzunehmen.

Lehren/Lernen
Sie können sich zum Beispiel informieren über heterogene Lerngruppen, Binnendifferenzierung, Lernziele und Evaluation. 

Methodik in der Erwachsenenbildung
Es muss nicht immer Gruppenarbeit sein.

Checklisten
Diese Checklisten geben Ihnen praktische Tipps für typische Unterrichtssituationen, z.B. Lernbarrieren, Konflikten in der Gruppe oder Störungen. 

Mikro-Didaktik - Vorbereitung, Durchführung und Nachbereitung von Weiterbildungsveranstaltungen (Erwachsenenbildung)
Die Webseite hält viele Hinweise für Dozent*innen bereit, gerade wenn sie vielleicht noch neu in diesem Bereich sind.

Methodenkorb - Aus der Praxis für die Praxis
Welche Vorgehensweisen oder didaktischen Settings passen zu welchen Lernzielen oder zu meiner Grundhaltung als Lehrende?

Digitales Wörterbuch der Erwachsenen- und Weiterbildung
Mehr als 300 grundlegende Stichwörter, von Expert/innen der Erwachsenenbildung beschrieben, sind jetzt nicht nur als gedrucktes Standardwerk in Buchform käuflich zu erwerben (utb-Verlag), sondern im open access auch online zugänglich.


Methoden-Tipps für abwechslungsreichen Unterricht

Einen abwechslungsreichen Unterricht zu gestalten, ist eine methodische Herausforderung. Wir haben es in der Erwachsenenbildung mit Personengruppen zu tun, die in vielfacher Weise heterogen sind. Die Wahl der Methoden muss die unterschiedlichen Lerntypen berücksichtigen, den Lernenden Spaß machen, alle Sinne ansprechen und den verschiedenen Erwartungen Rechnung tragen. Wir haben hier für Sie ein paar Überblicksdarstellungen zur Methodenwahl verlinkt: ?

Methodik in der Erwachsenenbildung (Dossier auf wb-web)  
Aktivierende Methoden für Seminare und Übungen (Uni Gießen)  
Methoden der Erwachsenenbildung (Serie auf erwachsenenbildung.at)  
Unterrichtsmethoden (Webseite der Schweizer Pädagogin Ruth Meyer, arbowis GmbH)
 


Erwachsenenpädagog*in im Quereinstieg – Wie geht das?

Wir suchen immer wieder Fachleute, die ihr Wissen gut an Interessierte weitergeben können. Dabei sind nicht nur studierte Lehrer*innen gefragt, sondern Expert*innen aller Fachgebiete, die nach Möglichkeit schon entsprechende Erfahrungen gemacht haben, mit Anderen ihr Wissen zu teilen.

Mehr Infos hier auf unserer Webseite


„Wir lernen nicht alle gleich“ – Ein Interview mit Roxana Vlad, Lerncoach und Dozentin an der VHS Havelland


Warum ist es so wichtig zu wissen, wie man lernt? Und: Wie lernt man besser?

Wir lernen nicht alle gleich. So individuell, wie wir sind, so unterschiedlich lernen wir. Je nach Lerntyp bevorzugen wir den visuellen (Sehen), auditiven (Hören) oder kinästhetischen Kanal (Bewegung). „Ich muss mir das erstmal anschauen“, sagt der visuelle Lerntyp. Am meisten zehrt dieser Lerntyp von Tafelbildern, bunten Mitschriften, Diagrammen, Bildern und Videos. Das Lernen bei Dozenten, die eine bildstarke Sprache benutzen, fällt ihnen leichter. Für den auditiven Lerntyp ist das gesprochene Wort der Schlüssel zum Lernerfolg. Er kann sehr gut zuhören und ihm fällt es leicht, aufmerksam zu bleiben. Er erinnert sich gut an Gesprächsinhalte und kann sich Lernstoff schnell merken. Der Kinästhet möchte es am liebsten „begreifen“, also selbst ins Handeln kommen, aktiv werden, dabei macht er die größten Fortschritte. Der kinästhetische Lerntyp profitiert von praktischen Übungen und vom örtlichen Wechsel im Unterricht hin zu Kleingruppen oder Lern-Paaren. Am einfachsten lernen wir, wenn wir alle drei Kanäle miteinander vereinen. Nur ist das in der Realität nicht immer möglich. Dennoch hat jeder eine bevorzugte Lernform. Dementsprechend entwickelt auch jeder seine eigenen Lernstrategien. Wenn wir wissen, welche Lernpräferenz wir haben, kann das völlig neue Türen öffnen. Das Lernen bekommt mehr Leichtigkeit, macht Spaß und wir sind schneller bereit, uns neuen Herausforderungen zu stellen.


Wie können unsere Dozent*innen ihre Teilnehmer*innen beim Lernen unterstützen?

Eigene Motivation steigert den Antrieb zum Lernen, d.h. je größer die eigenen Motive sind, desto größer ist der Antrieb und desto größer der Lernerfolg. Wenn eine Gruppe ähnliche Motive hat, steigert das die Lernmotivation der gesamten Gruppe. Deshalb ist es gut, die Gruppenbildung voranzutreiben, indem man die einzelnen Motive hört, sie bündelt und dazu ein Gruppenziel formuliert. Was möchte die Gruppe? Wenn der Dozent / die Dozentin das weiß, warum seine Teilnehmer lernen wollen, kann er sich darauf einstellen. Möchte die Gruppe schnell lernen, oder eher mit Muße, gibt es gemeinsame inhaltliche Themen usw.? Dadurch verändert sich die Gruppendynamik ins Positive und die Kommunikation untereinander wird gesteigert. Wenn Dozenten und Schüler von den drei Lerntypen wissen, könnten sie den Unterricht anders gestalten. Wenn sie versuchen, Aufgaben so aufzubauen, dass alle drei Lerntypen davon profitieren, in Verbindung mit den unterschiedlichen Lernstrategien, dann kann der Unterricht so interessant gestaltet werden, dass - ob man möchte oder nicht - gar nichts mehr vergessen werden kann.


„Lernen lernen“ ist ja die Fähigkeit, immer wieder neu zu lernen. Volkshochschulen stehen für das lebenslange Lernen. Was ist im Kurs der Ü-60-Generation zu beachten?

Es ist ein Klischee, dass man im Alter Schwierigkeiten hat, zu lernen. Zahlreiche wissenschaftliche Studien haben bewiesen, dass wir bis ins hohe Alter lernen können. Auch wenn wir langsamer werden, Synapsen bilden sich so lange neu, wie man das Gehirn fordert. Rosemarie Achenbach ist die älteste Studentin Deutschland. Sie schrieb 2014 im Alter von 90 Jahren ihre Doktorarbeit. Es war immer ihr Traum zu studieren und sie hat es geschafft.

Ob Du glaubst Du kannst es, oder
Du glaubst Du kannst es nicht.
Du hast immer Recht.
Henry Ford


Vielen Dank, liebe Frau Vlad, für das Gespräch und Ihre interessanten Hinweise zum Lernen!
(Roxana Vlad führt in der VHS Havelland, Regionalstelle Rathenow, als Lerncoach die Kurse „Lernen zu lernen“ für Kinder und Erwachsene durch. Das Interview führte Ilka Quast)